Kaffejunkie

Vom Kaffejunkie zum Mategenießer

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Vom Kaffeejunkie zum Mategenießer

Jahrelang war ich abhängig vom Kaffee. Das Wort „abhängig“ hat einen negativen Beigeschmack, aber dieses Wort beschreibt den Zustand am besten.

Kaffee ist lecker und macht wach – keine Frage – aber wer oft und viel Kaffee trinkt, kennt die negativen Begleiterscheinungen: Man ist hippelig und nervös, hat einen starken Redebedarf, das Herz schlägt schneller, der Magen wird durch die Bitterstoffe gereizt und die Hände fangen an zu zittern. Eine weitere negative Folge von zu hohem Kaffeekonsum ist, dass man nicht schlafen kann und der Körper immer mehr übersäuert.

Mir war schon vorher bewusst, dass zu viel Kaffee dem Körper schadet. Ich hatte in „schweren Zeiten“ täglich bis zu 6 Kaffee getrunken. Ein Tag ohne Kaffee war kaum vorstellbar. Ich brauchte Kaffee, um morgens in die Gänge zu kommen, um wach zu werden und auch um am Tag wieder meine Batterien aufzuladen. Ohne Kaffee ging nichts.

Das Getränk Kaffee war völlig in meinen Tagesablauf integriert, wie bei vielen anderen Menschen auch. Trifft man sich mit Freunden, geht man gerne zusammen einen Kaffee trinken. Zu Kuchen und Süßspeisen wird gerne Kaffee gereicht und im Büro gehört eine Kaffeemaschine praktisch zum Inventar und ist eigentlich in jedem Büro zu finden. Kaffee trinken verbindet und ist schwer zu ersetzen, wie ich dachte.

Kaffejunkie
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Meine erste Yerba-Erfahrung

Als ich vor zwei Monaten auf einem Food Festival war, lernte ich eine gesunde Alternative kennen: Yerba Mate. Dort war die Firma „Caamate“ vertreten, die ihre Mate-Produkte verkaufte.

Mein Mann und ich informierten uns über den dort angebotenen Mate und kauften ein Mate-Set bestehend aus einem 500 g Beutel Erva Mate, dem traditionellen Trinkgefäß Kalebasse und dem traditionellen Trinkrohr Bombilla. Die Kalebasse ist aus Flaschenkürbis gefertigt. Die Bombilla ist ein Trinkrohr aus Edelstahl.

Es wurden uns mehrere Sorten an Mate vorgestellt. Wir entschieden uns für die Sorte Erva Mate. Erva Mate zeichnet sich durch einen seidigen, frischen, grasigen und vollen Charakter aus. Durch moderne Trocknungsmethoden und eine anschließende Reifung von etwa 2 Jahren erhält diese Sorte Yerba ihren leicht grasigen Geschmack.

Die Blätter und Äste stammen aus wilden Baumbeständen Südbrasiliens, sind frei von Pestiziden und gedeihen im Schatten anderer Baumarten. Die Yerba wird frisch verarbeitet und die Trocknung erfolgt mit moderneren Methoden, das heißt ohne Kontakt zu Feuer und Rauch, daher dieser leicht grasige Charakter.

Ich muss sagen, dass ich anfangs nicht überzeugt war. Mate durch Kaffee ersetzen? Für mich unvorstellbar, aber mit dem ersten Schluck Mate war ich überzeugt. Ich mag diesen leicht herben, bitteren Geschmack von Mate. Dieser Mate schmeckte angenehm frisch und grasig. Mate enthält ebenfalls Koffein, aber es wirkt anders. Der Effekt des Coffeins ist milder, angenehmer.  

Der erste Yerba Mate, den ich je probiert habe
Der erste Yerba Mate, den ich je probiert habe

Wie bereite ich meine Yerba zu?

Ich fülle die Kalebasse zur Hälfte mit Yerba. Dann lege ich meine Hand auf die Öffnung der Kalebasse und schüttle diese 2 bis 3 Mal hin und her. An der Hand findet man die feinstaubigen Reste, die ich einfach abklopfe. Die Blätter werden auf eine Seite geschüttet und die Kalebasse leicht schräg gehalten. Nun wird die freigewordene Seite mit heißem (nicht kochenden) Wasser bis zur Hälfte aufgefüllt und 2 Min. stehen gelassen. Dann halte ich den Daumen auf das Mundstück der Bombilla und schiebe diese unter die Yerba. Anschließend wird das Gefäß mit 65 bis 80 Grad Celsius heißem Wasser aufgegossen, so dass die oberen Blätter trocken bleiben.

Zum Frühstück trinke ich meinen ersten Mate. Und im Laufe des Vormittags kippe ich die Kalebasse mit den Mateblättern immer wieder mit heißem Wasser auf. Dazu fülle ich mir eine Thermoskanne mit heißem Wasser auf, um die Kalebasse immer wieder nachfüllen zu können. Das Besondere am Mategenuss ist das Trinkgefühl. Das Trinken der Yerba aus der traditionellen Kalebasse mit dem dazugehörigen Trinkrohr aus Edelstahl ist einmalig und macht es zu etwas Besonderem. Am Wochenende trinke ich mit meinem Mann zusammen Yerba aus einer Kalebasse, um die Matetradition des gemeinsamen Genusses zu zelebrieren.

Ich habe bereits Mateprodukte anderer Firmen getestet, aber keine kommt an die Mateprodukte der Firma Caamate heran. Dadurch das die Blätter nicht in Kontakt mit Feuer und Rauch kommen, sondern luftgetrocknet werden, erhalten die Mateblätter einen außergewöhnlichen natürlichen Geschmack.

Neben der Sorte „Erva Mate“ habe ich nun auch die Sorte „Yerba Mate“ getestet und auch diese überzeugt geschmacklich in vollem Maße. Diese Sorte zeichnet sich durch einen grasigen, seidigen, vollen und reifen Geschmack aus.

Auch die anderen Mate-Sorten der Firma „Caamate“ werde ich nach und nach testen.

Leckere Yerba Mate
Leckere Yerba Mate

Yerba – mein neues Genussmittel

Ich habe das Suchtmittel Kaffee erfolgreich gegen das Genussmittel Yerba getauscht und fühle mich bedeutend besser. Yerba ist anregend, belebt Körper und Geist und ist obendrein noch gesund.

Mate hat eine reinigende und stärkende Wirkung, enthält Antioxidantien, regt die Nerven, Muskeln und den Stoffwechsel an. Mate hilft u.a. bei Depressionen, Fettsucht, Fieber, Heißhunger, Kopfschmerzen, rheumatische Schmerzen, Kreislaufschwäche, Magenbeschwerden, Müdigkeit und Verstopfung. Und das Beste ist – Mate macht nicht abhängig (im Gegensatz zu Kaffee).

Auf Arbeit in meinem Büro habe ich selbstverständlich auch meine Kalebasse mit Bombilla, um auch dort Mate genießen zu können. Durch den Mategenuss bin ich konzentrierter und leistungsfähiger bei der Arbeit. Mate regt an, ohne nervös zu machen. Auch meinem Magen tut Mate gut, die üblichen Magenprobleme vom Kaffeegenuss sind vorbei.

Ich empfehle jedem Kaffeetrinker, einmal Mate zu probieren und darüber nachzudenken, auf diese gesunde Alternative zurückzugreifen.

Jacqueline Schröder (www.veganandlife.blog)

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